Vereinshaus
Ausgangslage Januar 2010
1. Zum Gebäude der ehemaligen Schule Weigmannsdorf
Mit der Verlegung der Grundschule in die Gimlitztalschule Lichtenberg war das bisherige Schulgebäude Weigmannsdorf für den Schulbetrieb nicht mehr von Interesse.
Die Räumlichkeiten wurden danach wie folgt genutzt:
Heimatverein
Probenraum Laienspielgruppe,
Vorstandssitzungen,
Vereinsveranstaltungen,
Nutzung der Küche zur Vorbereitung von Veranstaltungen im Ort ,
Lager
Kirchgemeinde
Durchführung Kindernachmittage
Faschingsclub
Nutzung eines Raumes als Fundus sowie zur Vorbereitung
Gemeinde Lichtenberg
Nutzung als Abstellmöglichkeit für zur Zeit nicht benötigte Einrichtungsgegenstände der Grundschule und der Kindertagesstätte Schatzinsel.
Sonstiges
Zeitweise private Nutzung eines Zimmers als Probenraum
Ein Konzept zur Nutzung durch den Eigentümer Gemeinde Lichtenberg lag nicht vor. Ein Verkauf ist trotz öffentlicher Ausschreibung nicht zustande gekommen. Das Gebäude wird nicht benötigt außer als Sirenenstandort und Anschluss der öffentlichen Toilette des Friedhofes. Elektrik, Heizung und Wasseranschluss werden nur bei Bedarf zugeschalten. Die jährlich anfallenden Betriebskosten, getragen von der Gemeinde, liegen geschätzt etwa bei 1000 €, Einnahmen gibt es nicht, jeder Nutzer trägt seine Aufwendungen selbst.
Der Heimatverein Weigmannsdorf-Müdisdorf hatte Interesse, die derzeitige Nutzung der ehemaligen Schule zu intensivieren, das Gebäude als offenes Vereinshaus zu betreiben und auch anderen Interessenten (Vereine, privat, Gewerbe) bei Bedarf Räume zur Verfügung zu stellen. Ziel war es, einen Treffpunkt für die Einwohner der Ortsteile zu schaffen. Das Haus soll langfristig komplett genutzt werden. Mit den Einnahmen aus den durchgeführten Veranstaltungen können die anfallenden Betriebskosten und Instandhaltungen bestritten werden.
2.Schaffung von Voraussetzungen zur Realisierung des Vorhabens
2.1.Bereitstellung von finanziellen Mitteln durch das LRA Mittelsachsen im Rahmen
der Förderrichtlinie „Integrierte Ländliche Entwicklung RL ILE/207 „
Anfang 2010 hatte sich die Chance ergeben über “Förderung einer Maßnahme im ländlichen Raum“ ILE; ein Förderprojekt zu starten.
„Erhalt von Einrichtungen durch Erhalt der Außenhülle“ Damit bestand die Möglichkeit, die Außensanierung des Schulgebäudes zu 75% über Fördergelder zu bestreiten. Voraussetzung war, dass der Antragsteller Eigentümer des Gebäudes ist. Das wurde über einen Erbbauvertrag mit der Kommune erreicht.
Der Antrag auf Förderung einer Maßnahme im ländlichen Raum, die Erhaltung der Außenhülle der Schule, wurde durch das ILE Regionalmanagement “Silbernes Erzgebirge“ Mitte April befürwortet. Daraufhin haben wir die für die Durchführung der Instandsetzung benötigten Unterlagen, Kostenvoranschläge und Förderanträge eingeholt und beim Landratsamt, dem Referat Integrierte Ländliche Entwicklung, in Döbeln eingereicht. Bei insgesamt drei Terminen in Döbeln wurden die noch offenen Fragen geklärt.
Am 27.10.2010 erhielten wir schließlich den Zuwendungsbescheid, die Baumaßnahme konnte beginnen.
2.2. Beschluss des Gemeinderates vom 18.02.2018
Der Gemeinderat stimmt dem Abschluss eines Erbbaurechts (Dauer von 12 Jahren) für das Gebäude Hauptstraße 34 der Gemarkung Weigmannsdorf für den Heimatverein Weigmannsdorf - Müdisdorf e.V. zu.
Voraussetzung für das Wirksamwerden dieses Beschlusses sind die Bewilligung der Förderung zur Renovierung des Gebäudes sowie die Beteiligung der Gemeinde Lichtenberg mit 25.000 Euro an dieser Maßnahme.
3.Bauzustand
Der äußerliche bauliche Zustand der Schule war mangelhaft, seit Mitte der 80iger Jahre erfolgte keine Renovierung. Das mit Pappschindeln gedeckte Dach war ständig undicht und wurde gelegentlich notdürftig repariert. Die Fassade war in Teilbereichen schadhaft, die ehemalige Farbgebung noch nachvollziehbar. Der Nordgiebel und ein Teil der Westseite waren mit Asbestschindeln beschlagen.
Die Fenster waren Holzfenster, um 1980 eingebaut. Elektrik und Nachtspeicherheizung entsprechen aus jetziger Sicht den geltenden Anforderungen.
Der Innenbereich wurde 2000 renoviert.
3.1. Erforderliche Baumaßnahmen
Voraussetzung für die weitere und dauerhafte Nutzung des Gebäudes war eine äußere Instandsetzung. Dach, Fassade und Fenster waren zu erneuern, die mit Asbest beschlagenen Bereiche zu sanieren.
Der Innenbereich ist je nach Anspruch durch die Nutzer selbständig zu renovieren. Das reicht von einfacher malermäßiger Instandsetzung bis zu Möglichkeiten der Isolation. Die Grundaufteilung der Räume kann beim jetzigen Nutzungskonzept unverändert bleiben. Sollten sich Änderungen ergeben, ist neu zu entscheiden.
Elektrik und Nachtspeicherheizung entsprechen aus jetziger Sicht den geltenden Anforderungen.
4. Bauverlauf
4.1 Beteiligte Baufirmen und Arbeitskräfte
Im Wesentlichen waren folgende Firmen und Einzelgewerke am Bau beteiligt:
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Malerei und Bausanierung Hofmann , Weigmannsdorf
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Dachdecker G. Hennig, Müdisdorf
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Gerüstbau Matthes , Olbernhau
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Elektroinstallation R.Kaden, Weigmannsdorf
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Fliesenleger Ludwig , Weigmannsdorf
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Trockenbau..Emmrich. Müdisdorf
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Sanitärinstallateur Schmieder, Lichtenberg
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FTM Brand-Erbisdorf (Lieferung von Fenstern und Türen )
Einen überaus großen Anteil an den Renovierungsarbeiten erbrachten ca. 20 Mitglieder des Heimatvereins und nicht organisierte Bürger beider Ortsteile. Insgesamt wurden von diesem Personenkreis über 2000 freiwillige Arbeitsstunden
geleistet.
4.2. Umfang der durchgeführten Baumaßnahme
Bei der o.g.Baumaßnahme wurde vorwiegend das Dach, die Fassade, Fenster und Außentüren sowie der Nordgiebel erneuert. Das Material für den Holzbeschlag (Nordgiebel) wurde von der Fa. Bausanierung Hofmann geliefert. Die Arbeitsleistung wurde durch den Heimatverein in Eigenleistung ausgeführt
Am Südgiebel wurde zwischen den Fenstern im Obergeschoss das Logo des Heimatvereins angebracht.
Die Außenfassade wurde farblich gestaltet, wobei die Mauerwerksvorsprünge abgesetzt wurden, so dass ein harmonisches Gesamtbild entstand.
Die zu sanierenden Fenster und Außentüren wurden in die vorhandenen Öffnungen eingebaut. Die neuen Fenster und Außentüren wurden mit Wärmeschutz-Isolierglas (k-Wert 1,1) mit Aufbau 4/16/4 gefertigt, um die Wärmedämmung des Gebäudes zu
verbessern.
Der vorhandene Dachbelag und der alte Schieferbeschlag (Giebel) wurden abgebrochen. Schadhafte Dachschalung und Dachhölzer wurden vor Ort ausgetauscht, um einen ordnungsgemäßen Unterbau für den neuen Dachbelag zu gewährleisten. In diesem Zuge wurden auch Dachfenster erneuert. Ebenfalls wurden sämtliche Ortbleche, Blitzschutzstützen, Dachrinnen und Fallrohre sowie Schornsteineinfassungen, Laufsteganlage und Schneefanggitter erneuert.
Parallel zur Außensanierung des Gebäudes erfolgte die schrittweise Innensanierung durch die Vereinsmitglieder in Eigenleistung. Eine ausgezeichnete Unterstützung für die Planung und teilweise Umsetzung wurde durch die Einbindung eines LOS Projektes erreicht. Die Projektteilnehmer haben unter Anleitung von Dozenten die Planung und teilweise die Umsetzung der Renovierung des Vereinsraumes und der Küche im Erdgeschoss durchgeführt
Umfangreiche Eigenleistungen wurden bei der Entrümpelung des Dachgeschosses erbracht . Die ehemaligen Wohnungseinrichtungen wurden vollständig entfernt,sodass ohne große Vorbereitungen eine weitere Nutzung dieses Bereiches erfolgen kann.
Die Beheizung der Räume und die Toilettennutzung im Winter stellten ein wichtiges Problem dar.
Nach längerer Prüfung hat der Vorstand des Heimatvereins beschlossen, die Nachtspeicherofen-Heizung zu demontieren. Deren Betrieb ist für den Verein nicht bezahlbar.
Im Veranstaltungsraum im Erdgeschoß wurde ein Kaminofen angeschlossen, die anderen Räume außer der Küche sind vorerst nur mit Elektroheizern beheizbar.
Der Betrieb der Toiletten bei längerem Frost war anfangs nicht möglich, da die Gefahr des Abfrierens bestand. Als erste Lösung wurde hier eine einfache Möglichkeit des An- und Abstellen des Wassers geschaffen .
Am 02.Juli 2011 wurde mit dem „Tag der offenen Tür“ der grundsätzlich Abschluß der Umbaumaßnahmen mit großen Zuspruch der Einwohner unseres Ortes begangen.
5. Nutzung der Räumlichkeiten
Im Erdgeschoss wurde als Herzstück des Hauses der Veranstaltungsraum des Heimatvereins eingerichtet. Hier können auch Einwohner des Ortes Familienfeiern durchführen.
Dazu gehört unmittelbar die Küche,welche komplett erneuert wurde.
Das zweite ehemalige Klassenzimmer wird seit 2012 durch die Oldtimerfreunde Weigmannsdorf / Lichtenberg für den Oldtimerstammtisch und eine kleine Ausstellungen genutzt.
Ein kleiner Raum an der nördlichen Giebelseite (ehemals Lehrerzimmer) dient zur Lagerung von Gerätschaften und Materialien des Heimatvereins .
Im ersten Obergeschoss wurden schrittweise vier Räume eingerichtet.
Das ehemalige Hortzimmer nutzt die Kirchgemeinde Weigmannsdorf für die Durchführung ihrer Kindergottesdienste.
Einen ehemaligen Klassenraum nutzte zunächst der Faschingsverein WeiMÜ als Proberaum und Lager für seinen Fundus.Seit dem Jahre 2013 lagert selbiger im Dachgeschoss.
Der Raum wird seitdem durch die Jagdgesellschaft Weigmannsdorf/Müdisdorf für Ausstellungen und verschiedene Vereinsmaßnahmen hergerichte und genutzt.
In einem weiteren Klassenraum befindet sich seit Sommer 2011 eine kleine Ausstellung zur Ortsgeschichte und zum Leben zu Omas Zeiten.
Das ehemaige Lehrerzimmer wurde 2012 mit dem Mobilar des ehemaligen Ratszimmers der Gemeindeverwaltung Weigmannsdorf ausgestattet und dient vorrangig dem Vorstand des Heimatvereins als Beratungs-und Arbeitszimmer.
Der bis dahin dafür genutzte Raum wird zu unterschiedlichen Zweck genutzt.
Im Verlaufe der Nutzungsdauer wurden ständig weitere Sanierungs-und Plegemaßnahmen durchgeführt.
So wurde im Flur eine Zwischendecke eingezogen und im Eingangsbereich ein bisher ungenutzter Raum zur Behelfsküche für die Nutzung des Backofens hergerichtet. 2016 wurdet der ehemalige Schulhof umgestaltet und mit Hilfe von Fördermitteln ein
Backofen errichtet.Dieser kann auch,wie der Vereinsraum durch Bürger zu Veranstaltungen gemietet werden.